Es gibt Weine, über die stolpert man einfach irgendwann. Einer von ihnen ist der Kaitui von Markus Schneider aus der Pfalz. Hier eine Erwähnung in der Presse, dort ein begeisterter Post auf Facebook, dann mal ein schwärmerischer Kollege. Ich wusste: eines Tages werde ich diesen Wein trinken. Aber da ich mich beim Weinkauf am liebsten vom Zufall leiten lasse und selten gezielt irgendwas bestelle, dauerte es eine ganze Weile, bis ich eine Flasche öffnen konnte.

Vor ein paar Tagen war ich in einem Café in der Gegend. Bisschen hipstermäßig das Ganze, bisschen viel Müsli und Smoothie auf der Karte für meinen Geschmack. Aber der Laden hat auch ein kleines Weinregal. Und dort oben, fast schon jenseits der Reichweite meiner Arme, entdeckte ich ein paar Flaschen Kaitui.

Eingepackt. Bezahlt. Mitgenommen. In den Kühlschrank gestellt. Aufgeschraubt. Eingeschenkt.

Haaach! Leute!

Probiert diesen Wein, ihr werdet die Flasche auslecken wollen, so gut ist der!

Dabei hatte ich ein paar Bedenken. Denn der Winzer Markus Schneider erklärt auf dem Rückenetikett den Namen. Kaitui sei in der Sprache der Maori, der indigenen Neuseeländer, das Wort für Schneider. Und Neuseeland sei die überseeische Heimat dieser Rebsorte. Nun bin ich kein ausgewiesener Experte für Sauvignon Blanc von der anderen Seite der Welt. Den einen oder anderen habe ich schon probiert und keiner gefiel mir so richtig. Sie waren alle zu sehr dass, was man gemeinhin unter einem „Neue-Welt-Wein“ versteht. Ich verkürze und vereinfache das mal extrem und beschreibe diesen Stil als sehr opulent. In der nächsten Zeit werde ich noch ausführlich darüber schreiben.

Wobei ich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Kollegen habe sagen hören, dass der Gegensatz zwischen der so genannten Alten (Europa) und der Neuen Welt (der Rest) gar nicht mehr so deutlich sei wie in der Vergangenheit. Ich werd’s rausfinden, unter anderem dazu habe ich mit dem Projekt allyouneediswine begonnen.

Ich schweife ab…wie schmeckt der Kaitui denn nun? Nach Zitronengras, nach Feuerstein, nach Limette, nach frisch gemähtem Gras, nach Mandarine, nach Melone, nach Minze…das hört lange gar nicht mehr auf am Gaumen…!

Wisst Ihr was? Ich ziehe mich mit der Flasche jetzt dezent zurück und mach für heute Feierabend. Au revoir…

kaitui

Das ist das Weingut: Markus Schneider

Das ist der Wein: Kaitui – 2014 Sauvignon Blanc

Hier habe ich ihn gekauft: In einem kleinen, homepagelosen Café, dessen Name mir gerade nicht mehr einfällt, irgendwo auf der Hohenzollernstraße in München

Written by web222

1 Comment

Flo

Schöner Bericht. Habe mal selbst ausgiebig im Vergleich gekostet und muss sagen, der Kaitui ist einfach klasse!
derweinblog.blogspot.com

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