Ich war mal in den USA. Dorthin hatte mich das Chateau Ste. Michelle eingeladen. Ein paar Tage lang wurden zwei Kollegen und ich quer durch Washington State und Kalifornien gefahren, um uns alles mal anzuschauen. Und weil das Chateau heuer 50 Jahre alt wird und berühmt ist für seine Rieslinge, sind das schon zwei gute Gründe, die unwiderruflich zehn wichtigsten Fakten dieser Reise aufzuschreiben.
- Chateau Ste. Michelle keltert den weltweit erfolgreichsten Riesling. Das ist der Columbia Valley Riesling feinherb und von dem gibt es Jahr für Jahr so um die 11,5 Millionen Flaschen.
- Jeder Winzer, der bei uns über den Klimawandel jammert, sollte mal nach Washington State fahren. Dort wächst Riesling. In der Wüste. Und hat am Ende keine 13 Volumenprozent Alkohol.
- Ted Basler ist CEO, also sowas wie der Chef von dit Janze, und gab uns die einfache Formel für den Misserfolg eines Weins: simple + sweet.
- 14 Weingüter gehören zu Ste. Michelle. Und auf jedem einzelnen sagten uns die Winzer, dass sie machen können, was sie wollen…
- …solange die Qualität stimmt. Und das war auf jedem einzelnen Weingut der Fall. Sicher gibt es die Basis wie die 14 Hands Winery und die Spitzensachen wie Stag’s Leap Wine Cellars, da werden die Weine für irgendwas dreistelliges verkauft. Aber jeder Betrieb hat eine eigene Handschrift, es gibt keine Konzernlinie, wie etwas zu schmecken hat.
- Der abgefahrenste Weinort ist Woodinville, wo das Chateau liegt. Die Weinbaugebiete sind 150 Meilen entfernt, aber im Ort sind 120 Tasting Rooms.
- Alles in allem macht Ste. Michelle jedes Jahr neun Millionen Kisten Wein. Die kleinste Charge sind gerade mal 400 Flaschen.
- 80% der Weingüter in Washington State besitzen keine einzige Rebe. Sie kaufen nur fertige Trauben. Klingt erstmal komisch – aber sollte nicht jeder das machen, was er am besten kann? Und nicht jeder, der gute Trauben macht, ist auch ein guter Kellermeister ist nicht auch ein guter Verkäufer.
- Im Sonoma Valley in Kalifornien gibt es mehr unterschiedliche Böden als in ganz Frankreich.
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